Sommer ist Coupesaison – 70 Jahre Glacetradition im Guggital – und wie wurde damals eigentlich Glace gemacht? 🍨🧊
- Cornelia Elsener
- 3. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Sommer ist Coupesaison – 70 Jahre Glacetradition im Guggital – und wie wurde damals eigentlich Glace gemacht? 🍨🧊
Für mich jedes Jahr ein Highlight: Was gibt es Schöneres, als an heissen Nachmittagen unter alten Kastanienbäumen zu sitzen, die Aussicht zu geniessen – und dabei genussvoll den Lieblingscoupe zu löffeln?
Das Guggital hat bereits eine 70-jährige Tradition der Glaceherstellung. Doch wie funktionierte das eigentlich – ganz ohne Glacemaschine und Tiefkühler?
Ich habe mal nachgefragt – und hier kommt ein kleiner Ausflug in die eisige Physik der alten Zeiten:
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❄️ Wie wurde früher Glace gemacht?
Ganz einfach: mit Muskelkraft, Eis und Salz – und einem sogenannten Solebad. Aber wie funktioniert das?
🔬 Der Trick mit dem Solebad:
• Man füllt einen Bottich mit zerkleinertem Eis und gibt grobes Salz hinzu.
• Durch das Salz senkt sich der Gefrierpunkt des Eises – das nennt man Gefrierpunktserniedrigung.
• Damit das Eis trotzdem schmelzen kann, entzieht es der Umgebung Wärme – das kühlt alles drumherum auf bis zu -20 °C ab.
• In diese eiskalte Mischung wird ein Metallgefäss mit der Glacemasse gestellt – und nun heisst es: rühren, rühren, rühren!
➡️ So entstand früher ganz ohne Strom ein wunderbar cremiges Glace. Physikalisch raffiniert – und super anstrengend.
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Und woher kam das Eis? ❄️
Das wurde im Winter aus Weihern oder Seen gesägt, in grossen Blöcken eingelagert – meist in isolierten Holzkisten, gut mit Stroh oder Sägemehl abgedeckt. Gekühlt hat es so bis weit in den Sommer hinein. Das Eis wurde dann blockweise mit Pferdekarren ins Guggital geliefert – und nachbestellt, wenn es wieder weggeschmolzen war.
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Auch wenn unsere heutige Glace etwas moderner hergestellt wird: Die Glacetradition bleibt bestehen.
Habt noch einen bezaubernden Sommerabend – und bis bald im Guggital, vielleicht ja bei einem Coupe unter Kastanien!
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